Risiken und Nebenwirkungen der Seed-Implantation
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Häufig sind örtlich begrenzte Entzündungsreaktionen im Bereich von Prostata und Harnröhre. In der Folge kommt es zu vermehrtem Harndrang, schwachen und unterbrochenen Harnfluß, Brennen beim Wasserlassen oder Blut im Urin. Derartige Beschwerden sind meist nur während der ersten Monate nach der Seed-Implantation ausgeprägt und verschwinden auch in der Regel nach einigen Monaten mit abnehmender Strahlung der Implantate wieder. Patienten, die bereits Probleme beim Wasserlassen vor der Implantation haben, müssen mit einer vorübergehenden Verschlechterung rechnen.
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Bei sehr wenigen Patienten treten Entzündungsreaktionen im Bereich des an die Prostata angrenzenden Darmabschnitts auf. Die Problematik beginnt in der Regel drei bis sechs Wochen nach dem Eingriff und geht mit häufiger Darmentleerung und Missempfindungen einher. Durchfälle im eigentlichen Sinne sind jedoch eher die Ausnahme. Nach alleiniger Seedimplantation geben 2% der Patienten Veränderungen des Stuhlverhaltens an, die sich normalerweise von alleine wieder legen.
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Die Harninkontinenz, d.h. unkontrolliertes Urinträufeln oder völliger Verlust der Blasenkontrolle, ist nach der Seed-Implantation bei Patienten ohne vorherige Prostataoperation sehr selten. Die Rate liegt bei deutlich unter 2 %.
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Die Zahl der Patienten, die innerhalb von zwei Jahren nach der Seed-Implantation über Potenzstörungen klagen, ist deutlich geringer als nach der radikalen Prostatektomie. Beu etwa 25 % der behandelten Männer werden solche Schwierigkeiten beobachtet. Aufgrund später auftretender strahlungsbedingter Schäden sowie dem fortschreitenden Alterungsprozess erhöht sich die Zahl über Jahre hinweg weiter. Fünf Jahre nach erfolgter Seed-Implantation erhöht sich die Rate auf bis zu 50 %. Prostatakarzinom-patienten, die sich vor dem 60. Lebensjahr der Seed-Implantation unterziehen, schneiden erfahrungsgemäß besser ab. Insgesamt ist der Anteil impotenter Patienten nach einer Seed-Implantation etwas geringer als bei konventioneller Strahlentherapie und deutlich geringer als nach radikalen Prostataoperationen.
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